Diese Adaption von Patricia Highsmiths Ripley's Game wird vom elektrischen Zusammenspiel von Bruno Ganz und Dennis Hopper dominiert. Ganz spielt Jonathan Zimmermann, einen Bilderrahmer mit einer unheilbaren Krankheit. Durch eine Reihe von Begegnungen und Machenschaften nimmt er Geld an, um einen Kriminellen zu töten, um seine Familie nach seinem Tod zu ernähren. Er wird von Tom Ripley (Hopper), einem Kunstfälscher, unterstützt. Jonathan weiß nicht, dass Ripley hinter allen Plänen steckt. Doch irgendwann ändern sich die Gefühle des Kriminellen und Borderline-Soziopathen gegenüber Jonathan und er fühlt sich verpflichtet, sich um seinen neuen Freund zu kümmern. Wenders‘ Neo-Noir ist weit entfernt von der vorherigen Adaption eines Romans mit Highsmiths berühmtester Figur. René Cléments Plein Soleil, eine Adaption von „Der talentierte Mr. Ripley“ aus dem Jahr 1960, war voller Sonne und Glamour. (Ebenso wie Anthony Minghellas Version von 1999.) Wenders' Interpretation des dritten Romans der Ripley-Reihe – der auch ein Element der Handlung aus dem zweiten, Ripley Under Ground – verwendete, ist düsterer. Und in Dennis Hopper ist Ripley eine weitaus beunruhigendere Figur. Der Schauspieler kam angeblich wie ein Drachen am Set an und es war nicht gerade einfach, mit ihm zusammenzuarbeiten. Aber sein Auftritt strahlt eine Bedrohung aus, die Hopper später zu der furchterregenden Präsenz von Frank entwickeln würde, dem Psychopathen, der David Lynchs „Blue Velvet“ dominiert. Im Gegensatz dazu spielt Ganz Jonathan mit einer Subtilität, die seine Verwandlung im Verlauf der Geschichte umso beunruhigender macht. Ihre Beziehung als ungleiches Paar ist der Dreh- und Angelpunkt des Films, einer der wenigen Adaptionen ihrer Arbeit, die Highsmith bewunderte.